Zahnärztliche Schlafmedizin
Schnarcherschienen können helfen, das nächtliche Schnarchen zu stoppen!
Schlafstörungen, die durch leichtes Schnarchen (Schlafapnoe) bedingt sind, sind durch das Tragen einer Schnarcherschiene therapierbar. Die häufigste Ursache für das Schnarchen ist das Erschlaffen der Mund- und Rachenmuskulatur. Dabei rutscht die Zunge in den Rachenraum und verengt dort den Atemkanal. Dies erhöht die Strömungsgeschwindigkeit der Atemluft, so dass das erschlaffte Gewebe (Zungengrund, Gaumensegel, Zäpfchen) zu vibrieren beginnt.
Eine Schnarcherschiene, auch Protrusionsschiene genannt, hat die Aufgabe, den Unterkiefer samt Zunge und anhängendes Gewebe weiter nach vorne zu platzieren, um ein Abrutschen in den Rachenraum zu verhindern.Der Rachenraum wird weiter geöffnet. Das Einsetzen der Schnarcherschiene bewirkt also ein mechanisches Öffnen der Atemwege und somit eine Reduktion des Atemwegwiderstands und des Atemluftstromes.
Die Schnarcherschiene besteht aus 2 transparenten Schienen für Oberkiefer und Unterkiefer. Zwei Züge verbinden seitlich die beiden Schienen und halten so den Unterkiefer bzw. verlagern ihn nach vorne. Es resultiert eine mechanische Öffnungs- und Vorschubbewegung des Unterkiefers (Protrusion). Das Tragen der Schnarcherschiene ist komfortabel und wirkungsvoll zugleich. Es macht Kieferbewegungen weiterhin möglich, jedoch wird das Zurücksinken des Unterkiefers unterdrückt.
Die Schnarcherschiene muss individuell angepasst werden. Hierfür werden zuerst Abdrücke des Gebisses genommen und Modelle erstellt, damit anschließend die Anfertigung einer passgenauen Schiene durch ein spezialisiertes Dentallabor vorgenommen werden kann. Zudem muss festgestellt werden, dass eine ausreichende Zahl an gesunden Zähnen zum Halt der Schnarcherschiene vorhanden ist. Wird die Schiene nicht optimal angepasst und regelmäßig kontrolliert, so erhöht sich das Risiko von unerwünschten Zahnbewegungen oder Beschädigungen.